Innovation jetzt!

Deutsche Ingenieure sind tatsächlich Weltmeister im Optimieren und Verbessern von Dingen, die es schon gibt. Deshalb findet Innovation bei vielen deutschen Konzernen und Mittelständlern zumeist streng entlang der Wertschöpfungskette, beziehungsweise des Kerngeschäfts statt. Disruptive Innovation jedoch, also die Entwicklung und Implementierung von völlig neuen Produkten, Services und Geschäftsmodellen wird in Deutschland weder ausreichend gefördert noch gefordert. Kein Wunder, denn die Entwicklung von innovativen, digitalen Geschäftsmodellen erfordert iteratives Vorgehen, kurze Planungszyklen, kollaborative Strukturen und Mut zum Scheitern. Alles Dinge, die in deutschen Kindergärten noch geduldet, die aber Schülern und Studenten in der schulischen und universitären Ausbildung konsequent aberzogen werden. Ein furchtbares Dilemma, denn während deutsche Manager sich immer noch höhnisch über die Nicht-Profitabilität von Tesla, Spotify und Uber ereifern, wird eine klassische Branche nach der anderen von bisher völlig unbekannten Marktteilnehmer überrollt.

Digitalisierung verstehen

Die gute Nachricht: Immer mehr Unternehmen haben erkannt, dass Bewahrermentalität und Absicherungsstrategien kein adäquates Rezept für die Herausforderungen der Gegenwart sind und planen konkret Maßnahmen zu digitalen Transformation. Leider wird ein entsprechendes Engagement oftmals durch die schiere „Masse der möglichen Handlungsfelder“ und ein fehlendes digitales Know How erschwert oder gar massiv behindert. Der Fehler, den Change- Prozess mit und aus eigener Kraft, also sozusagen von innen zu stemmen, ist hierbei ebenso verbreitet wie die Fehleinschätzung, Digitalisierung sei ein rein „technisches Thema“. Für die Digitalisierung von bestehenden und neuen, disruptiven Geschäftsmodellen und den Umbau der Organisation in Richtung einer dynamischen, streng kundenzentrierten und responsiven Organisation jedenfalls ist der IT-Leiter in der Regel der falsche Ansprechpartner.

Change-Prozess – aber richtig

Unser Rat: Holen Sie sich externe Experten mit digitalem Stallgeruch und „Macher-Qualitäten“ in ihr Unternehmen, denn Innovationsqualität, Innovationsgeschwindigkeit und Umsetzungs-Know How werden Sie in der Regel nicht aus eigener Kraft entwickeln. Natürlich gibt es keine allgemeingültige „Gebrauchsanleitung“ für die Durchführung eines Transformationsprozesses, es lassen sich jedoch einige Grundsätze und Regeln aufführen, die einen Einstieg in das Thema einfacher machen oder die mindestens als Leitlinie für die Planung von ersten Maßnahmen und Schritten dienen können.


Die zehn Gebote um Innovation jetzt treiben zu können:

  • Warten Sie nicht. Beginnen Sie jetzt!
  • Definieren Sie auf Basis einer digitalen Strategie erreichbare, klar definierte und kurzfristige Ziele und KPIs.
  • Bilden Sie eine abteilungsübergreifende (!) Digital-Task Force mit einem höchstmöglichen Freiheitsgrad.
  • Verorten Sie die digitale Transformation nicht in Ihrer IT.
  • Sprechen Sie regelmäßig, persönlich und intensiv mit Ihren Kunden über deren Bedürfnisse, Probleme und Ideen.
  • Management Attention wanted! Digitale Transformation benötigt die unbedingte, ungeteilte und permanente Aufmerksamkeit sowie eine aktive Rolle des Managements.
  • Sorgen Sie für schnelle und konsequente Entscheidungswege und -prozesse.
  • Öffnen Sie das Unternehmen und alle Maßnahmen nach außen. Integrieren Sie externe Experten und Start-ups in Projekte und Maßnahmen.
  • Vermeiden Sie langfristig geplante, starre Projektstrukturen.
  • Fordern und fördern Sie eine Scheitern- und Fehlerkultur in Ihrem Unternehmen.